Geschichte

Von der Kreuzer Regatta Vereinigung zur Regatta Vereinigung Bodensee

Die Entstehungsgeschichte der Kreuzer-Regatta-Vereinigung

Geschichte der Kreuzer-Regatta-Vereinigung begann mit einem engagierten Brüderpaar, dass sehr erfolgreich Regatten segelte. Rudi Magg, der eine von den Brüdern lud anläßlich des Bodensee-Seglertag 1969 einige ihm bekannte und damals erfolgreiche Segler zu einer Diskussion ein. Zu diskutieren war, ob am Bodensee die KR-Formel beibehalten, oder ob die IOR-Formel angewendet werden sollte. Die Vermessung der verschiedenen Segelboote war dabei ein sehr wichtiger Diskussionspunkt.

Von ca. 30 anwesenden Seglern erhielt Rudi Magg die Zustimmung und den Auftrag sich mit den Vermessern aus den 3 nationalen Regionen zusammenzusetzen, um ein Konzept auszuarbeiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten vereinbarte man ein weiteres Treffen am 11.04.1970, an dem die Kreuzer-Regatta-Vereinigung gegründet wurde. Klaus Plume wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, Richard Mattes wurde sein Stellvertreter. Toni Magg übernahm die Aufgabe des Schatzmeisters. Heinz Wessler und die Schweizer Jörg Keller und Willy Kaufmann wählte man zu den Beisitzern. Bei der Herbsttagung am 05.10.1970 wurde die Satzung verabschiedet, unterschrieben und die Anmeldung zum Vereinsregister veranlaßt.

Die Umstellung auf die IOR-Messbreife begann 1971, es waren zu dem Zeitpunkt 34 Mitglieder registriert. 1972 startete Mannfred Dommermuth eine Vermessungsaktion. Es wurden weitere 85 Yachten nach IOR vermessen, so daß im Mai 1972 160 Yachten vermessen waren. Am 17.01.1976 stand die Wahl eines neuen Vorstand an. Rudolf Hubrich wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und Rolf Abt zu seinem Stellvertreter. Erika Abt übernahm die Aufgaben als Schatzmeisterin und Schriftführerin. Zum 10-jährigen Jubiläum 1980, war die Zahl der Mitglieder auf 177 gestiegen. 1987 stand der Wechsel von den International Off-Shore-Rule (IOR) auf das Internationale Meßsystem (IMS) bevor.

Seit 2010, Regatta Vereinigung Bodensee ohne Kreuzer

Anlässlich der Jahreshauptversammlung präsentierte der Vorstand ein Strategiepapier zum Thema einer möglichen Neuausrichtung der Kreuzer-Regatta-Vereinigung am Bodensee (KRVaB). Als erster Schritt wurde einstimmig beschlossen, mit einer neuen Namensgebung den aktuellen Begebenheiten Rechnung zu tragen. Künftig tritt die Vereinigung unter dem Namen Regatta Vereinigung Bodensee (RVB) und im Internet unter www.regatta-vereinigung.com auf. Die weiteren möglichen Schritte aus dem Strategiepapier sollen auf für die kommende Jahresversammlung ausgearbeitet und den Mitgliedern zur Entscheidung vorgelegt werden.

Aufgrund der Tatsche, dass Aussenstehende wie auch Mitglieder mehrheitlich keinen Bezug mehr zur der Vereinsbezeichnung herstellen können, veranlasste den Vorstand dazu, eine Namensänderung der seit 1970 bestehenden Vereinigung zu beantragen. In der Tat dürfte es vielen schwer fallen, bezüglich der Bezeichnung inhaltlich einen Bezug zu der Kreuzer-Regatta-Vereinigung herzustellen. Unter Beachtung des einen, ursprünglichen Zweckes, nämlich der Förderung des Regattasegelns mit Seekreuzer-Yachten, dürfte bei vielen die Vermutung aufkommen, dass es sich um eine Oldtimer-Vereinigung handelt. Zumindest wird mit dem Wort „Kreuzer“ eher der Bezug hierzu hergestellt als zu modernen Segelyachten.

Kreuzeryacht

Der Name „Kreuzeryacht“ hatte mit der Tätigkeit des „Aufkreuzens“ im Übrigen sehr wenig zu tun, ganz im Gegenteil. Gemeint war eher der Zweck der „Kreuzfahrt“ oder, wie es damals hieß, des „Wandersegelns“. Das war durchaus nicht abwertend gemeint, denn das Wandersegeln beinhaltete vom Tagesausflug auf einem Binnensee über Küstensegeln bis hin zu anspruchsvollen Hochseetörns einfach alles. Bei den Kreuzeryachten stand deshalb das gutmütige Seeverhalten, die absolute Seetüchtigkeit und schließlich viel Lebensraum unter Deck im Vordergrund. Diese Anforderungen schlugen sich natürlich in Form und Bauweise nieder. Um trotzdem gelegentlich an Regatten teilnehmen zu können, mussten die Andersartigkeiten der Boote z.B. mit der KR (Kreuzer-Renn)-Formel ausgeglichen werden, um sie einer bestimmten Klasse unterordnen zu können.

ORC Ausgleichsklassen

Am Hintergrund, Ausgleichsklassen zu schaffen hat sich nichts geändert, ungeachtet dessen, ob für die Handicap-Berechnung IMS, ORC, oder Yardstick Anwendung findet. Im Gegenteil, es ist zunehmend feststellbar, dass es mehr Yachten gibt, die frei von allen Formelzwängen oder Klassenvorschriften gebaut wurden, individuell für einen bestimmten Verwendungszweck konstruiert und nach den Wünschen des Eigners verwirklicht wurden, oder aber in Serie gebaut wurden mit der Hoffnung eine neue Einheitsklasse zu bilden, die aber mangels Anzahl verkaufter Schiffe nicht zustande kam. Ebenso gibt es natürlich auch ehemalige Einheitsklassen, die sich mangels Beteiligung nicht mehr mit Gleichen messen können. Damit nach wie vor auch unterschiedliche Yachten, Sportboote oder Racer auf der Regattabahn einen Wettkampf austragen können, bedarf es einer Handicap-Formel, die den unterschiedlichen Potentialen möglichst gerecht wird. Für ambitionierte Segler wurde deshalb eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Formel (IMS) entwickelt. Da diese Formel allerdings komplex und für die Eigner kostenaufwendig ist, entschied man sich für den Bodensee ORC anzuwenden, die von der IMS Formel abgeleitet wird, aber wesentlich transparenter und einfacher in der Umsetzung ist. Die Aufgabe der Vermessung, Beratung, Kontrolle und weiteren Umsetzung obliegt der Regatta-Vereinigung-Bodensee, die sich auch dafür zuständig zeigt, hoch stehende Regatten am Bodensee, die für ungleiche Schiffe ORC-Klassen bilden, optimal  zu unterstützen. Die Vereinigung vereint so gesehen alle Segler, die nach einem geprüften und möglichst fairen Handicap Regatten mit unterschiedlichen Booten austragen möchten. Deshalb auch der neue Name: Regatta Vereinigung Bodensee.

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